Aus dem VDMNO

Rückblick: Workshop „Druckindustrie im Wandel“

Resilienz durch Clustering und smarte Prozesse

Wie kann der Mittelstand in der Druckindustrie zukunftsfähig bleiben? Beim VDMNO-Workshop „Druckindustrie im Wandel“ diskutierten rund 20 Führungskräfte, wie Clustering und digitale Prozesse zur gemeinsamen Stärke werden können. Der Blick ging dabei weit über klassische Kooperationsmodelle hinaus – hin zu intelligenten Netzwerken, geteilten Ressourcen und automatisierten Workflows. Ein inspirierender Tag mit viel Aufbruchsstimmung, klaren Ideen und einem starken Signal: Zusammenarbeit ist der Schlüssel.

„Es ist klüger, ein Teil von etwas Großem und Erfolgreichem zu sein, als allein für etwas zu stehen, das nicht funktioniert.“

Mit diesem Satz brachte Morten Gunnershaug das Thema des Tages direkt auf den Punkt. Der Chief Procurement Officer (CPO) der Aksell-Gruppe berichtete, wie er aus einem klassischen Familienbetrieb in Norwegen gemeinsam mit anderen den Sprung in ein neues Zeitalter wagte – durch Clustering, smarte Prozesse und eine klare Strategie der Kooperation. Heute vereint Aksell Kreativagenturen, Druckereien und Digitaldienstleister unter einem Dach und ist der größte Player im Print-Segment in Norwegen – und zeigt eindrucksvoll, wie Transformation gelingen kann, wenn man sie gemeinsam denkt.

Beim VDMNO-Workshop „Druckindustrie im Wandel“ am 26. Juni 2025 in Hannover wurde diese Idee auf den deutschen Mittelstand übertragen: Rund 20 Entscheiderinnen und Entscheider aus Mitgliedsunternehmen diskutierten, wie Clustering auch hierzulande gelingen kann – als Antwort auf einen wachsenden Marktdruck, zunehmende Bürokratie und die Herausforderung, digital mithalten zu können.

Denn Fakt ist: Mehr als 80 Prozent aller Druckbetriebe in Deutschland beschäftigen weniger als 20 Mitarbeitende. Sie sind zu groß, um als spezialisierte „Druckboutique“ in einer spitzen Nische zu bestehen – und zu klein, um mit den vollautomatisierten Druckfabriken im Hochvolumengeschäft mitzuhalten. Genau hier setzt das Clustering an: als intelligenter Weg, um Kräfte zu bündeln, Prozesse zu teilen und gemeinsam stark zu sein.

Im Workshop wurde in Gruppen gearbeitet – offen, intensiv und mit viel gegenseitigem Vertrauen. Die Teilnehmenden diskutierten nicht nur die Vorteile von Clustern, sondern auch mögliche Risiken und die Voraussetzungen für gelingende Zusammenarbeit: Welche IT-Infrastruktur braucht es? Welche Standards und Prozesse müssen vereinbart werden? Und wie kann der Verband beim Aufbau eines Print-Tech-Clusters unterstützen – etwa bei der Erfüllung von Dokumentationspflichten, beim Wissenstransfer oder als Schiedsrichter?

Das Feedback: durchweg positiv. Die Energie im Raum: spürbar. Es war ein Tag voller Ideen, konkreter Ansätze und echter Aufbruchsstimmung. Der Workshop war nicht nur ein Impuls – er war ein Auftakt. Der VDMNO wird die Dynamik nutzen, um interessierte Unternehmen zusammenzubringen, nächste Schritte zu definieren und einen Ansatz zu schaffen, der praktische Anwendbarkeit ermöglicht und echten Mehrwert bringt.

Ein großer Dank gilt allen Beteiligten – insbesondere unseren Speakern:

  • Morten Gunnershaug für seine inspirierende Keynote und den internationalen Weitblick,
  • Daniel Gertzen und Daniel Thiessen von der portavice GmbH für ihre Expertise zu IT, Automatisierung und vernetzten Systemen,
  • Julian Ziebarth von Ziebarth Consulting für seine fundierten Impulse zu Resilienzstrategien und künstlicher Intelligenz.

Alle Teilnehmenden erhalten in Kürze eine Workshop-Zusammenfassung mit den wichtigsten Ergebnissen und Impulsen.

Impressionen: