Das aktuelle Konjunkturtelegramm

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BVDM-Konjunkturtelegramm Dezember 2025

Dezember 2025: Geschäftsklima trübt sich ein

Im Dezember 2025 verschlechterte sich das saisonbereinigte Geschäftsklima in der deutschen Druck- und Medienindustrie. Der vom Bundesverband Druck und Medien e. V. ermittelte saisonbereinigte Geschäftsklimaindex wies gegenüber dem Vormonat eine Verschlechterung von 3,6 Prozent auf. Mit 86,3 Punkten lag der Index damit im Dezember rund 2,4 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Während die aktuelle Geschäftslage von den Unternehmen minimal besser bewertet wurde als im November, verschlechterten sich die Erwartungen für die kommenden sechs Monate deutlich. Diese negative Entwicklung der Geschäftserwartungen trug maßgeblich zur Verschlechterung des Geschäftsklimaindex bei.

Im Dezember 2025 bewerteten die vom ifo Institut befragten Entscheider der Druck- und Medienunternehmen ihre aktuelle Geschäftslage etwas besser als im Vormonat. Die Einschätzungen im Hinblick auf die nächsten 6 Monate fielen in diesem Monat hingegen pessimistischer aus. Die Ausprägungen der aktuellen und erwarteten Geschäftslage bestimmen die Entwicklung des Geschäftsklimas, das einen guten Vorlaufindikator für die Produktionsentwicklung der Druck- und Medienindustrie darstellt.

Der saisonbereinigte Geschäftslageindex konnte seinen viermonatigen Abwärtstrend vorerst beenden. Mit 82,6 Punkten notierte der Index um 0,3 Prozent höher als im Vormonat und lag damit dennoch 1,1 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahresmonat. Diese Entwicklung ist auf eine veränderte Lagebewertung der Unternehmen zurückzuführen. Der Anteil der Betriebe mit positiver Einschätzung ihrer aktuellen Situation verschlechterte sich leicht von 13 Prozent auf 12 Prozent. Der Anteil der Unternehmen mit negativer Beurteilung ihrer Geschäftslage verringerte sich von 35 Prozent auf 30 Prozent; gleichzeitig stieg der Anteil neutraler Einschätzungen von 52 Prozent auf 58 Prozent. Insgesamt führte dies zu einer Verbesserung des saisonbereinigten Saldos von -30 auf -29 Prozentpunkte. Die Bewertungen des aktuellen Auftragsbestandes fallen weiterhin negativ aus. Lediglich 12 Prozent der befragten Unternehmen beurteilen ihren Auftragsbestand positiv, während 44 Prozent eine neutrale Bewertung und 44 Prozent eine negative Einschätzung abgeben. Der resultierende Saldo von -32 Prozentpunkten ist jedoch eine Verbesserung zum Vormonat, in dem der Saldo noch bei -34 Prozentpunkten lag. Dennoch zeigt die anhaltende negative Entwicklung der Geschäftslage, dass die Situation in den Druck- und Medienbetrieben weiterhin angespannt ist.

Die Geschäftserwartungen der Unternehmen der Druck- und Medienindustrie für die kommenden sechs Monate haben sich im Dezember 2025 erstmals seit 3 Monaten wieder verschlechtert. Der saisonbereinigte Index der Geschäftserwartungen fiel gegenüber dem Vormonat deutlich um 7,4 Prozent auf 90,1 Punkte. Damit liegt der Wert 3,7 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Nur 5 Prozent der befragten Unternehmen erwarten eine Verbesserung der Geschäftslage, während 44 Prozent von einer Verschlechterung ausgehen. 51 Prozent der befragten Unternehmen gehen von einer gleichbleibenden Geschäftsentwicklung in den nächsten 6 Monaten aus. Der daraus resultierende saisonbereinigte Saldo von -26 Prozentpunkten stellt eine deutliche Verschlechterung gegenüber dem Vormonat dar, als der Wert noch bei -12 Prozentpunkten lag.

Konjunkturtelegramm als Stimmungsbild

Das BVDM-Konjunkturtelegramm beschreibt die monatliche Entwicklung der deutschen Druckindustrie anhand von zwei Stimmungsindikatoren, nämlich der aktuellen Geschäftslage und der Geschäftslage in sechs Monaten. Außerdem wird auf die Entwicklung des Geschäftsklimas eingegangen, das anhand der beiden erstgenannten Indikatoren berechnet wird.

Der BVDM erhält die Zahlen vom renommierten ifo Institut, welches sie im Rahmen seiner monatlichen Konjunkturumfrage in der gewerblichen Wirtschaft erhebt. Antworten der Druck- und Medienunternehmen fließen somit nicht nur direkt in das Konjunkturtelegramm des bvdm ein, sondern auch in den der Öffentlichkeit gut bekannten ifo-Geschäftsklimaindex.

Wie alle Stimmungsindikatoren basiert auch das Konjunkturtelegramm des bvdm auf subjektiven Einschätzungen von Druck- und Medienunternehmen. Das heißt, ihm liegen gefühlte Werte zugrunde, die von Eindrücken und Wahrnehmungen der Unternehmer abhängig sind. Die Lage-Beurteilungen und Lage-Erwartungen werden aber aufgrund realer Entwicklungen in den Druck- und Medienunternehmen gebildet. Sie erlauben daher wichtige Einblicke in die wirtschaftliche Lage der Branche und sind ein bewährter Frühindikator für ihre nähere Zukunft.

Aussagekraft des Konjunkturtelegramms

Die Aussagekraft des Konjunkturtelegramms belegt nicht zuletzt der Vergleich des Geschäftsklimas mit der dann eingetretenen tatsächlichen wirtschaftlichen Entwicklung der Branche.

Berechnungen des bvdm zeigen, dass die Jahresveränderungsraten des Geschäftsklimaindexes eine hohe und dazu statistisch signifikante Korrelation mit dem amtlichen Produktions- sowie dem Umsatzindex aufweisen. Für den Zeitraum von Januar 1992 bis September 2017 betrug der maximale Korrelationskoeffizient in beiden Vergleichen 0,56. Dabei kam dieser Zusammenhang mit einem um sechs Monate verzögerten Produktionsindex sowie mit einem um 10 Monate verzögerten Umsatzindex zustande – beides Indizien für eine Vorlaufeigenschaft des Geschäftsklimaindexes, die bei Prognosen sehr hilfreich ist.

Zwar führt eine Korrelation nicht zwingend zu einem kausalen Zusammenhang. Mittels einfacher ökonometrischer Modelle lässt sich jedoch nachweisen, dass das Geschäftsklima auch kausal sowohl mit dem Produktions- als auch mit dem Umsatzindex zusammenhängt und somit zur Erklärung des Verlaufs dieser sogenannten harten amtlichen Konjunkturindikatoren beitragen kann.

Machen Sie das Konjunkturtelegramm noch aussagekräftiger!

Je mehr Druckunternehmen an der Umfrage des ifo Instituts teilnehmen, desto höher ist die Aussagekraft des Konjunkturtelegramms. Teilnehmende Unternehmen erhalten zudem einen zeitnahen Maßstab zur Beurteilung der eigenen wirtschaftlichen Lage im Vergleich zur Branche.

Nehmen also auch Sie an der monatlichen (Online-)Befragung des ifo Instituts teil. Nutzen Sie hierfür die Informationen unter https://www.ifo.de/umfrageteilnahme .

Durch Ihre Einschätzung der spezifischen wirtschaftlichen Situation Ihres Unternehmens helfen Sie der gesamten Druck- und Medienbranche, indem Sie die Aussagekraft dieses wichtigen Vergleichsmaßstabs verbessern.

Ansprechpartner

Portraitbild von Dr. Tobias Zander
Dr. Tobias Zander
Referent Wirtschaftspolitik