Das aktuelle Konjunkturtelegramm

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BVDM-Konjunkturtelegramm September 2025

September 2025: Leichte Aufhellung beim Geschäftsklima

Im September 2025 zeigte sich eine leichte Aufhellung des saisonbereinigten Geschäftsklimas in der deutschen Druck- und Medienindustrie. Der vom Bundesverband Druck und Medien ermittelte saisonbereinigte Geschäftsklimaindex wies gegenüber dem Vormonat einen Zuwachs von 4,2 Prozent auf. Mit 89,4 Punkten lag der Index damit im September rund 0,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Während die aktuelle Geschäftslage von den Unternehmen etwas schlechter bewertet wurde als im August, verbesserten sich die Erwartungen für die kommenden sechs Monate spürbar. Diese positive Entwicklung der Geschäftserwartungen trug maßgeblich zur Erholung des Geschäftsklimas bei.

Im September 2025 bewerteten die vom ifo Institut befragten Entscheider der Druck- und Medienunternehmen ihre aktuelle Geschäftslage etwas schlechter als im Vormonat. Die Einschätzungen im Hinblick auf die nächsten 6 Monate fielen in diesem Monat hingegen deutlich optimistischer aus. Die Ausprägungen der aktuellen und erwarteten Geschäftslage bestimmen die Entwicklung des Geschäftsklimas, das einen guten Vorlaufindikator für die Produktionsentwicklung der Druck- und Medienindustrie darstellt.

Der saisonbereinigte Geschäftslageindex verschlechterte sich im September leicht. Mit 85,0 Punkten notierte der Index um 0,7 Prozent niedriger als im Vormonat, lag jedoch 4,7 Prozent über dem entsprechenden Vorjahresmonat. Diese Entwicklung ist auf eine veränderte Lagebewertung der Unternehmen zurückzuführen. Der Anteil der Betriebe mit positiver Einschätzung ihrer aktuellen Situation liegt unverändert bei 5 Prozent. Der Anteil der Unternehmen mit negativer Beurteilung ihrer Geschäftslage sank leicht von 32 Prozent auf 30 Prozent; gleichzeitig stieg der Anteil neutraler Einschätzungen von 63 auf 65 Prozent. Insgesamt führte dies zu einer geringfügigen Verschlechterung des saisonbereinigten Saldos von -23 auf -24 Prozentpunkte. Die Bewertungen des aktuellen Auftragsbestandes fallen weiterhin überwiegend negativ aus. Lediglich 2 Prozent der befragten Unternehmen beurteilen ihren Auftragsbestand positiv, während 38 Prozent eine neutrale Bewertung und 61 Prozent eine negative Einschätzung abgeben. Die Bewertung der Ertragslage ist weiterhin kritisch. Lediglich 1 Prozent der Befragten bewertet die aktuelle Ertragslage positiv, 47 Prozent geben eine neutrale Einschätzung ab und 52 Prozent eine negative. Ein deutlich optimistischeres Bild zeigt sich bei der Erwartung an die zukünftige Ertragslage. Dort äußern sich 11 Prozent der Befragten optimistisch, 48 Prozent neutral und 41 Prozent negativ. Im Vergleich zum Mai dieses Jahres hat sich der Saldo von -52 auf -30 Prozentpunkte verbessert. Dennoch bleibt die Situation in der Druck- und Medienbranche weiterhin angespannt.

Die Geschäftserwartungen der Unternehmen der Druck- und Medienindustrie für die kommenden sechs Monate haben sich im September 2025 verbessert. Der saisonbereinigte Index der Geschäftserwartungen stieg gegenüber dem Vormonat deutlich um 9,4 Prozent auf 94,1 Punkte. Damit liegt der Wert 3,0 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Etwas mehr als zwei Drittel der befragten Unternehmen (72 Prozent) gehen von einer gleichbleibenden Geschäftsentwicklung in den nächsten 6 Monaten aus. Rund 4 Prozent erwarten eine Verbesserung der Geschäftslage, während 24 Prozent von einer Verschlechterung ausgehen. Der daraus resultierende saisonbereinigte Saldo von -19 Prozentpunkten stellt eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vormonat dar, als der Wert noch bei -34 Prozentpunkten lag.

Hintergrundinformationen zum BVDM-Konjunkturtelegramm sowie Hinweise zur Teilnahme an den monatlichen ifo Konjunkturumfragen finden Sie unter: bvdm-online.de/kt.

Konjunkturtelegramm als Stimmungsbild

Das bvdm-Konjunkturtelegramm beschreibt die monatliche Entwicklung der deutschen Druckindustrie anhand von zwei Stimmungsindikatoren, nämlich der aktuellen Geschäftslage und der Geschäftslage in sechs Monaten. Außerdem wird auf die Entwicklung des Geschäftsklimas eingegangen, das anhand der beiden erstgenannten Indikatoren berechnet wird.

Der bvdm erhält die Zahlen vom renommierten ifo Institut, welches sie im Rahmen seiner monatlichen Konjunkturumfrage in der gewerblichen Wirtschaft erhebt. Antworten der Druck- und Medienunternehmen fließen somit nicht nur direkt in das Konjunkturtelegramm des bvdm ein, sondern auch in den der Öffentlichkeit gut bekannten ifo-Geschäftsklimaindex.

Wie alle Stimmungsindikatoren basiert auch das Konjunkturtelegramm des bvdm auf subjektiven Einschätzungen von Druck- und Medienunternehmen. Das heißt, ihm liegen gefühlte Werte zugrunde, die von Eindrücken und Wahrnehmungen der Unternehmer abhängig sind. Die Lage-Beurteilungen und Lage-Erwartungen werden aber aufgrund realer Entwicklungen in den Druck- und Medienunternehmen gebildet. Sie erlauben daher wichtige Einblicke in die wirtschaftliche Lage der Branche und sind ein bewährter Frühindikator für ihre nähere Zukunft.

Aussagekraft des Konjunkturtelegramms

Die Aussagekraft des Konjunkturtelegramms belegt nicht zuletzt der Vergleich des Geschäftsklimas mit der dann eingetretenen tatsächlichen wirtschaftlichen Entwicklung der Branche.

Berechnungen des bvdm zeigen, dass die Jahresveränderungsraten des Geschäftsklimaindexes eine hohe und dazu statistisch signifikante Korrelation mit dem amtlichen Produktions- sowie dem Umsatzindex aufweisen. Für den Zeitraum von Januar 1992 bis September 2017 betrug der maximale Korrelationskoeffizient in beiden Vergleichen 0,56. Dabei kam dieser Zusammenhang mit einem um sechs Monate verzögerten Produktionsindex sowie mit einem um 10 Monate verzögerten Umsatzindex zustande – beides Indizien für eine Vorlaufeigenschaft des Geschäftsklimaindexes, die bei Prognosen sehr hilfreich ist.

Zwar führt eine Korrelation nicht zwingend zu einem kausalen Zusammenhang. Mittels einfacher ökonometrischer Modelle lässt sich jedoch nachweisen, dass das Geschäftsklima auch kausal sowohl mit dem Produktions- als auch mit dem Umsatzindex zusammenhängt und somit zur Erklärung des Verlaufs dieser sogenannten harten amtlichen Konjunkturindikatoren beitragen kann.

Machen Sie das Konjunkturtelegramm noch aussagekräftiger!

Je mehr Druckunternehmen an der Umfrage des ifo Instituts teilnehmen, desto höher ist die Aussagekraft des Konjunkturtelegramms. Teilnehmende Unternehmen erhalten zudem einen zeitnahen Maßstab zur Beurteilung der eigenen wirtschaftlichen Lage im Vergleich zur Branche.

Nehmen also auch Sie an der monatlichen (Online-)Befragung des ifo Instituts teil. Nutzen Sie hierfür die Informationen unter https://www.ifo.de/umfrageteilnahme .

Durch Ihre Einschätzung der spezifischen wirtschaftlichen Situation Ihres Unternehmens helfen Sie der gesamten Druck- und Medienbranche, indem Sie die Aussagekraft dieses wichtigen Vergleichsmaßstabs verbessern.

Ansprechpartner

Portraitbild von Dr. Tobias Zander
Dr. Tobias Zander
Referent Wirtschaftspolitik