Tarifverhandlungen Druckindustrie – ver.di lehnt Angebot der Arbeitgeber ab
In der zweiten Runde der Tarifverhandlungen der Druckindustrie am 27. September in Berlin konnte keine Einigung erzielt werden. ver.di war nicht bereit, auf die durch den bvdm angebotene Lohnerhöhung von 2,4 % plus 400 € Einmalzahlung einzugehen. Die Tarifparteien vertagten sich auf den 19. Oktober 2018 in Berlin.
Zu Beginn der zweiten Verhandlungsrunde betonten die Arbeitgeber noch einmal, dass angesichts des starken Wettbewerbsdrucks sowohl durch digitale Medien als auch das günstiger produzierende Ausland in den Betrieben der Druckindustrie nur ein geringer Spielraum für die Erhöhung von Löhnen und Gehältern besteht. Auch die in den Betrieben dringend benötigten finanziellen Mittel für Investitionen dürften durch zu hohe Tarifabschlüsse nicht zu sehr eingeschränkt werden.
Die Gewerkschaft räumte zwar ein, dass die Druckindustrie gegenüber anderen Branchen wirtschaftlich schlechter dasteht. Sie begründeten ihre Forderung nach einer Lohnerhöhung um 5 % für 12 Monate allerdings insbesondere auch mit der Stärkung der Binnennachfrage durch signifikante Lohnerhöhungen. Die Arbeitgebervertreter forderten die Gewerkschaft auf, die Tarifverhandlungen auf der Basis der Realität in den Betrieben zu führen. Schließlich stehen in der Druckindustrie nur die wirtschaftlichen Mittel zur Verfügung, die die Branche auch erwirtschaften kann.
Dennoch sind die Arbeitgeber bereit, angesichts der Inflationsentwicklung für einen gewissen Ausgleich zu sorgen. Die Verhandlungskommission des bvdm hat daher in der zweiten Verhandlungsrunde ver.di folgendes Angebot vorgelegt:
- Dezember 2018: Einmalzahlung von 400 €
- April 2019: lineare Erhöhung in Höhe von 2,4 %
- Laufzeit: 24 Monate (bis Ende August 2020)
Die Gewerkschaft hat dieses Angebot als unzureichend zurückgewiesen. Die Verhandlungen werden am Freitag, 19. Oktober in Berlin fortgesetzt.
Aktuelle Informationen zum Stand der Verhandlungen erhalten Sie über Twitter (@Der_bvdm) sowie die Internetseite www.bvdm-online.de unter der Rubrik „Tarifinformationen“. Dort stehen für die Kommunikation und Information in den Betrieben Plakate sowie ein „Faktencheck“ zu den Forderungen von ver.di zur Verfügung.
Ihre Ansprechpartner finden Sie hier.
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