Tarifverhandlungen Druckindustrie: 7. Verhandlungsrunde im April
Am 9. April 2019 werden die Tarifverhandlungen der Druckindustrie zwischen bvdm und ver.di nach langer Verhandlungspause in Hamburg wieder aufgenommen. Zwischenzeitlich gab es in der Papierindustrie und im Öffentlichen Dienst Tarifabschlüsse.
Nachdem sich die Gewerkschaft wochenlang geweigert hatte, weiter mit dem bvdm über bundeseinheitliche Tarifverträge zu verhandeln, kommt nun wieder etwas Bewegung in den festgefahrenen Tarifkonflikt. Offenbar hat die Gewerkschaft erkannt, dass ihre Strategie, die Landesverbände Baden-Württemberg, Bayern und Nord-West zu regionalen Tarifverhandlungen aufzufordern und damit die Arbeitgeber gegeneinander auszuspielen, nicht verfängt.
Der bvdm hatte den tarifgebundenen Betrieben der Druckindustrie Ende Februar empfohlen, die Löhne und Gehälter freiwillig vorab zum 1. März um 1,8 % zu erhöhen und die Gewerkschaft zur Rückkehr an den Verhandlungstisch aufgefordert. Die hierzu angebotenen Termine im März hat ver.di sämtlich abgelehnt, daher können die Verhandlungen erst am 9. April fortgesetzt werden. Einen Tarifabschluss erwartet die Verhandlungskommission des bvdm für den 9. April nicht, in erster Linie wird es darum gehen, die Verhandlungen überhaupt wieder in Gang zu bringen.
Tarifabschluss der Papierindustrie
In den Tarifverhandlungen für die Papier erzeugende Industrie zwischen der Gewerkschaft IG BCE und der Vereinigung der Arbeitgeberverbände der Deutschen Papierindustrie (VAP) hat es am 6. März 2019 eine Einigung gegeben. Ab 1. März 2019 werden die Löhne und Gehälter um 3,0 % erhöht, die monatlichen Ausbildungsvergütungen erhöhen sich ab 1. März 2019 um 50 €. Die Gesamtlaufzeit des Tarifvertrages beträgt 18 Monate. Das tarifliche Urlaubsgeld (600 € bzw. 640 €) wird ab 2020 verdoppelt, für Auszubildende erhöht sich das Urlaubsgeld ab 2020 auf 900 €. IG BCE und VAP werden ab Oktober 2019 Gespräche zum Thema eines Bundesentgeltrahmentarifvertrages aufnehmen.
Tarifabschluss öffentlicher Dienst (Länder)
Am 2. März 2019 einigte sich die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) mit der Gewerkschaft ver.di auf einen Tarifabschluss für die Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder. Über eine Laufzeit von 33 Monaten steigen die Entgelte in mehreren Stufen:
- 01/19: Entgelterhöhung um ein Gesamtvolumen von 3,2 % (Anhebung der Stufe 1 in den Entgeltgruppen 2-15 um 4,5 %, für die übrigen fünf Stufen aller Entgeltgruppen 3,01 %, mindestens aber 100 €)
- 01/20: Entgelterhöhung um ein Gesamtvolumen von 3,2 % (Anhebung der Stufe 1 in den Entgeltgruppen 2-15 um 4,3 %, für die übrigen fünf Stufen aller Entgeltgruppen 3,12 %, mindestens aber 90 €)
- 01/21: Entgelterhöhung um ein Gesamtvolumen von 1,4 % (Anhebung der Stufe 1 in den Entgeltgruppen 2-15 um 1,8 %, für die übrigen fünf Stufen aller Entgeltgruppen 1,29 %, mindestens aber 50 €)
Hinzu kommen eine Reihe struktureller Verbesserungen in der Entgeltordnung. Als hälftigen Ausgleich der daraus entstehenden Mehrkosten wird die Jahressonderzahlung für die Jahre 2019 bis 2022 festgeschrieben.
Nicht erfasst sind die Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst des Landes Hessen. Die zweite Verhandlungsrunde ist dort für den 28. März 2019 vereinbart. Eine eventuelle Übertragung des Ergebnisses auf die Beamten, Richter und Versorgungsempfänger der Länder obliegt den jeweiligen Landesgesetzgebern.