Tarifverhandlungen Druckindustrie 2018:
bvdm weist 5 %-Forderung zurück und fordert Reform des MTV
In ihrer Sitzung vom 13. Juni 2018 hat die ver.di-Tarifkommission mit Blick auf die im September beginnende Tarifrunde für die Druckindustrie beschlossen, eine Lohnerhöhung um 5 % bei einer Laufzeit von 12 Monaten zu fordern. Gleichzeitig erklärte ver.di, dass die Gewerkschaft keinerlei Verschlechterungen im Manteltarifvertrag vereinbaren werde.
Die angekündigte Lohnforderung entspricht der Höhe nach derjenigen aus der letzten Tarifrunde im Jahr 2016. Sie liegt unter den diesjährigen Forderungen in den Tarifbereichen Metall, Öffentlicher Dienst und der Forderungsempfehlung für die Chemische Industrie (jeweils 6 %) und leicht über den ursprünglichen Forderungen in den Tarifverhandlungen der Zeitungs- und Zeitschriftenverlage (jeweils 4,5 %, mit Mindesterhöhungen).
In der Pressemitteilung der Gewerkschaft heißt es, das geltende Lohnabkommen solle zum 31. August 2018 gekündigt werden. Es ist zu erwarten, dass ver.di neben dem Lohnabkommen auch die regionalen Gehaltstarifverträge für die Angestellten kündigen wird.
Der Verhandlungsführer und Vorsitzende des Sozialpolitischen Ausschusses des bvdm, Sönke Boyens, hat die Forderung der Gewerkschaft in einer Pressemitteilung vom 14. Juni 2018 deutlich zurückgewiesen und erklärt, dass die Unternehmen der Branche einen Abschluss in Höhe von 5 % nicht vertragen können. Ferner hat er die Gewerkschaft aufgefordert, sich ernsthaft mit der überfälligen, von den Arbeitgebern angestoßenen Reform des Manteltarifvertrages (MTV) auseinanderzusetzen. Die Pressemitteilung des bvdm finden Sie ebenfalls in dem angehängten Link.
Die Tarifverhandlungen beginnen am 17. September 2018 in Berlin. Bei einer Kündigung des Lohnabkommens zu Ende August herrscht bis Ende September 2018 Friedenspflicht, so dass frühestens ab Oktober 2018 mit ersten Streiks zu rechnen ist. Über die weiteren Entwicklungen werden wir Sie unterrichten.